
Ich bin der, der von dem stammt was ganz ist. Man gab mir von dem, was meines Vaters ist. Daher sage ich euch: Wer ganz ist, wird voll des Lichtes sein, aber wer geteilt ist, ist voll der
Dunkelheit.
Jesus stellt hier die Frage nach der Zugehörigkeit. Wem oder was fühlen wir uns zugehörig? Fühlen wir uns als Körper oder als Geist. Fühlen wir uns als jemand der in der Welt eine Erfahrung
macht,oder fühlen wir uns als jemand der zu dieser Welt gehört. Glauben wir das Bewusstsein etwas ist, was im Gehirn auf geheimnisvolle Weise hergestellt wird? Oder sehen wir den Verstand,
den Körper, die Welt als Konzepte an, die uns im Bewusstsein begegnen? Wir werden uns entscheiden müssen, denn woran wir mit ganzem Herzen glauben, wird zur Erfahrung.
Die Welt die wir sehen, spiegelt unsere unbewussten Wünsche und Glaubenssätze. Diesen unbewussten Teil nannte C. G. Jung den Schatten. Die Auseinandersetzung mit dem Schatten hielt er für
dieGrundlage jeder Heilung. Der Weg zur Erinnerung an die Ganzheit in uns besteht darin, den Schatten dem Licht zu überbringen. Wo Licht hinfällt, kann kein Schatten sich halten. Nur durch
hinschauenkönnen wir feststellen, Schatten sind Illusionen. Wir sind Licht, welches sich einbildet Schatten zu sein. Wenn wir unsere Abstammung von der Ganzheit proklamieren, wie Jesus dies
hier tut,sagen wir damit gleichzeitig aus, dass wir selber nur Ganzheit sein können. Gedanken und Symbol die Trennung suggerieren, haben demnach für uns keine Gültigkeit. Dies heisst nicht
sie zuverneinen oder gar gegen sie zu kämpfen. Gehen wir ins Kino und schauen uns einen Film an, so genießen wir ihn gerade deshalb, weil wir wissen das es eine Illusion ist. Auf gleiche Weise können
wir mit dieser Welt umgehen.
Licht ist ein Symbol für Ganzheit, Schatten ist ein Symbol für Trennung. Die Frage ist, woran willst du glauben? Solange wir die Frage stellen, woran sollen wir glauben, suchen wir im Außen
Autoritäten zu finden, die uns die Antwort geben sollen. Die Welt als einen äußeren Ausdruck unseres inneren Zustandes zu begreifen, gibt uns die Möglichkeit die Opferrolle aufzugeben, und uns
unserer Macht als geistiges Wesen bewusst zu sein.