Ein Weinstock wurde außerhalb des Vaters gepflanzt, aber da er nicht kräftig ist, wird er mitsamt seinen Wurzeln ausgerissen werden und verderben.

Hier geht es um den Autoritätskonflikt, den wir in dieser Welt ständig mit Gott ausfechten. Wir wollen beweisen, dass diese Traumfigur, dieser Körper echt ist, und somit die Trennung von Gott
möglich ist, und vollzogen wurde. Um diese wichtige Stelle deutlicher zu machen will ich aus dem Kurs zitieren:
"Die Wahrheit aber ist, dass du und dein Bruder beide von einem liebevollen Vater erschaffen wurdet, der euch gemeinsam und als eins erschuf. Sieh das, was etwas anderes "beweist", und du
verleugnest deine ganze Wirklichkeit. Doch räume ein, dass du all das, was zwischen dir und deinem Bruder zu stehen scheint und was euch voneinander und von euerm Vater getrennt hält,
heimlich selbst gemacht hast, so ist der Augenblick der Befreiung zu dir gekommen. Alle seine Wirkungen sind vergangen, weil seine Quelle aufgedeckt worden ist. Dass es scheinbar von seiner
Quelle unabhängig ist, hält dich gefangen. Das ist derselbe Fehler, wie zu denken, dass du von der Quelle unabhängig bist, durch die du erschaffen wurdest und die du nie verlassen hast."
(Textbuch S. 452)
Schauen wir uns dies im Einzelnen an:
Die Wahrheit aber ist, dass du und dein Bruder beide von einem liebevollen Vater erschaffen wurdet,
Der euch gemeinsam und als eins erschuf. Sieh das, was etwas anderes "beweist", und du verleugnest deine ganze Wirklichkeit.
Keine Frage, bei der Selbstbeobachtung stellen wir fest, dass wir genau dies wollen. Wir wollen Unterschiede sehen und nicht das Gemeinsame. Die Welt
die wir sehen gründet auf Konkurrenz. Evolution ist nach unserem Denken (Darwin) nur durch die Auslese der Besseren und Stärkeren möglich. Diese Welt wurde, wie der Kurs so schön sagt, als
Angriff auf Gott gemacht, d. h. sie verneint unsere gemeinsame Einheit im Sein. Die Körper die wir ständig sehen, scheinen zu beweisen dass wir getrennt sind. Dies ist aber nur so, weil wir uns
selbst als ein im Körper eingesperrtes Wesen betrachten.
Doch räume ein, dass du all das, was zwischen dir und deinem Bruder zu stehen scheint und was euch
voneinander und von euerm Vater getrennt hält, heimlich selbst gemacht hast, so ist der Augenblick der Befreiung zu dir gekommen.
Hier ist der Umkehrpunkt. Wenn wir diesen Gedanken als möglich einräumen, so pflanzen wir den Weinstock
innerhalb des Vaters. Die Welt wird jetzt als verrückte Idee der Trennung gesehen. Ein Traum der heimlich gemacht wurde. Deshalb sprechen so viele Mystiker vom Erwachen.
Dieses Erwachen aus dem Traum kann sich erst vollziehen, wenn ich die Verantwortung für meinen Traum übernehme und die Heimlichkeit beende. Unsere Selbstbeobachtung zeigt uns, wir
wählen den Traum der Trennung stets aufs Neue. Wer die Macht hat den Traum zu machen, kann auch den Traum beenden. Wie? Durch Vergebung. Vergebung sieht einfach das ein Traum keine
Wirkung haben kann und lässt ihn los.
Alle seine Wirkungen sind vergangen, weil seine Quelle aufgedeckt worden ist. Dass es scheinbar
von seiner Quelle unabhängig ist, hält dich gefangen.
Ein Traum hat nur so lange eine Wirkung auf uns, solange wir ihn nicht als Traum durchschaut haben. Der
Traum besteht darin, dass wir glauben, wir wären in einem Körper. Wir sind in keinem Körper, der in einer Welt herumlläuft. Es ist genau umgekehrt. Der Körper und die Welt sind Ideen in
unserem Geist. Die Macht unserer Wahl besteht darin, diese verrückten Ideen zu glauben, oder als Irrtum zu durchschauen.
Das ist derselbe Fehler, wie zu denken, dass du von der Quelle unabhängig bist, durch die du erschaffen
wurdest und die du nie verlassen hast.
Als Idee im Geist Gottes können wir unsere Quelle nicht verlassen. Der Teil unseres Geistes der an
Trennung glaubt, kann deshalb nur illusionär sein. Er ist ein Weinstock der außerhalb des Vaters gepflanzt wurde. Er ist nicht kräftig da er eine Illusion ist. Illusionen verlieren ihre
scheinbare Wirkung sofort, sobald sie als solche durchschaut werden. So werden sie mitsamt ihren verrückten Wurzeln herausgerissen. Der Traum hat keine Wirkung. Gott kann nicht angegriffen
werden, weil er kein Gegenteil hat. Was keine Wirkung hat kann keine Ursache haben. Also ist es nie geschehen.